Das ist Christentum Informationen aus 2000 Jahren Geschichte – Das Kirchenjahr in 2471 historischen Daten (30. März 315 – 30. Juni 1998)

35,70 

Zusätzliche Informationen

Bestellnr

20892

Autor

Rainer Schepper

Ausführung

614 S., kart.

ISBN

978-3-933037-11-4

Erschienen

1999

Verlag

Angelika Lenz Verlag

Kategorie:

Inhalt:

Rainer Schepper stellt das Kirchenjahr in 2471 historischen Daten /30. März 315 bis 30. Juni 1998/ vor. Dieses Buch enthält ein Kalendarium, das es nirgend sonst gibt – zwar auch ein Kalendarium des Martyriums, jedoch als grausige Kehrseite des Heiligenkalenders der katholischen Kirche. 1526 Opfer der Menschenverachtung und Menschenvernichtung des Christentums werden namentlich genannt und mit konkreten Daten und Ereignissen nachgewiesen – eine umfangreiche und dennoch übersichtliche Dokumentation der Verbrechen der angeblich irrtumslosen Kirche und der in ihrer Abhängigkeit stehenden weltlichen Machthaber an Häretikern, sogenannten Zauberern und Hexen sowie vermeintlich Besessenen mit ausführlicher Schilderung von Einkerkerung, Folter, und Hinrichtung, ferner Aufzeichnung wissenschaftsfeindlicher, dem religiösen Aberglauben verpflichteter kirchlicher Dogmenverkündigungen, päpstlicher Bullen, Dekrete und Enzykliken sowie Gutachten kirchenabhängiger Universitätsfakultäten durch die Jahrhunderte hin bis in die Gegenwart hinein. Dem werden Lebensdaten und Werk fortschrittlicher Denker, Dichter, Historiker, Musiker, Maler, Naturwissenschaftler, Philosophen, Staatsmänner und Theologen gegenübergestellt. Dieses Geschichtsbuch, zugleich Nachschlagewerk, sollte jeder freiheitlich denkende mündige Staatsbürger zur Kenntnis nehmen.

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Dieses 614 Seiten umfassende Buch ist das neueste aus der Feder Rainer Scheppers. Es ist eine Chronographie in Form eines Kalendariums – eine kalendarische und chronologische Zusammenstellung von 2471 konkreten unter dem Gesichtspunkt ekklesiatischer Kriminalität gesammelter Daten aus der Kirchengeschichte sowie von Angaben zu solchen Persönlichkeiten, „die dem religiösen Wahn und seinen inhumanen Auswüchsen geistigen Widerstand leisteten als Wegbereiter in eine humanere Welt.“ (S. 55) Diese „Kalendarium“ (S. 147) genannte kalendarische und chronologische Zusammenstellung füllt mit 388 Seiten (S. 147-535) mehr als die Hälfte des Buches und bildet dessen inhaltlichen Kern.

Der größte, und zwar mit Abstand der größte Teil der die ekklesiatische Kriminatlität belegenden Daten und Ereignisse sind solche, die die Verfolgung, Einkerkerung, Folterung und Hinrichtung sogenannter „vom Teufel besessener Frauen“ („Hexen“, „Zauberinnen“), Männer („Hexer“, „Hexenmeister“, „Zauberer“) und sogar Kinder sowie überhaupt der Häresie (Ketzerei) Beschuldigte und – vor allem und immer wieder – Juden durch die Kirche und – mit dieser im Bunde – weltliche Machthaber betreffen. Zur Ergänzung und Bereicherung dieser Daten und Ereignisse werden in der Zusammenstllung noch entsprechende Textpassagen aus ganz bestimmten kirchlichen Dogmenverkündigungen, päpstlichen Bullen, Dekreten, Enzykliken und Gutachten kirchenabhängiger Universitätsfakultäten wiedergegeben. Schließlich wurden in die Zusammenstellulng Daten aufgenommen, die das Leben und Wirken solcher Persönlichkeiten betreffen, die auf dem Wege der Aufklärung strebten, die Untaten der Kirche zu überwinden.

Solche „Kalendarium“ genannte kalendarische und chronologische Zusammenstellung hat es meines Wissens bisher nicht gegeben, ist also neu, und ist als das Verdienst Scheppers und als Wert seines dieses Buches unbedingt hervorzuheben.

Schepper selbst sieht in dem „Kalendarium“ nicht nur ein Geschichtsbuch, sondern zugleich auch eine Gechichtsdokumentation (S. 56). Dem ist zuzustimmen! Aber gerade deshalb sollte vielleicht nochmals bedacht werden, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, den Nachweis der Quelle für jedes der 2471 Daten in die Zusammenstellung aufzunehmen, ohne dass das „Kalendarium“ deswegen unleserlich werden würde. Denn der bloße Hinweis an den Leser, die Quelle für das jeweilige Datum bzw. die jeweilige Angabe in den im Verzeichnis „Benutzte Literatur“ (S. 601-614) aufgeführten Büchern selbst aufzusuchen, scheint trotz der mit dem Personen- (S. 537-559) und dem Ortsregister (S. 561-599) gegebenen Hilfestellung für den Leser einen allzu großen Aufwand zu erfordern.

Dem „Kalendarium“ vorangestellt sind eine „Gedenk- und Ehrentafel für 1526 Opfer des christlichen Glaubenswahns“ am Anfang des Buches (S. 9-51) und – dieser nachfolgend – sieben Aufsätze, in denen der Autor bestimmte Aspekte ekklesiatischer Kriminalität in der Kirchengeschichte behandelt (S. 57-145), und zwar sind dies: „Teufel und Hölle in der ‚Heiligen Schrift‘ und in der Glaubenslehre der Kirche“ (S. 84; 57-83) sowie die „Auswirkungen dieser für alle Christen zur Pflicht gemachten Wahnvorstellungen“ (S. 84). Von diesen Auswirkungen charakterisiert er die kirchliche Jurisdiktion als „Hölle“ (S. 84-116) und kennzeichnet die von geistlicher und weltlicher Tyrannei „im Interesse ihrer Herrschsucht und Habgier“ (S. 117) begangenen „Verbrechen wider die Menschlichkeit, wider Menschenwürde und Menschenrecht“ (ebd.) mit Carl Lempers und dessen Buch „Das größte Verbrechen aller Zeiten …“ (Jena 1904, 2. Aufl.) als das „größte Verbrechen aller Zeiten“ (ebd., 117-145).

Alles in allem – das Bild, das Schepper von der ekklesiatischen Kriminalität der Kirche und den ihr hörigen weltlichen Machthabern in zwei Jahrtausenden Geschichte zeichnet, und die Bilanz, die er aus derselben zieht, sind erschreckend und bestürzend: „Nach zuverlässigen Zählungen wurden allein in Europa in elf Jahrhunderten mindestens 9.442.992 Menschen auf Grund der christlichen Irrlehre sowie auf Anordnung der Kirche und der ihr hörigen staatlichen Gewalten unschuldig verbrannt.“ (S. 9)

Dieses Geschichtsbuch von Schepper ist nicht nur ein Nachschlagwerk und ein Dokumentationsband, sondern zugleich auch ein Buch des Gedenkens un Besinnens! Jeder humanistisch gesinnte und freiheitlich denkende mündige Staatsbürger sollte dieses Buch zur Kenntnis nehmen!

Peter Jäckel

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