Das Experiment

19,90 

Zusätzliche Informationen

Bestellnr

21018

Autor

Peter Reuther

Ausführung

306 S., kart.

ISBN

978-3-933037-79-4

Erschienen

2010

Verlag

Angelika Lenz Verlag

Kategorie:

Inhalt:

In einem Teil Europas hat sich am Ende des 21. Jahrhunderts ein perverses System etabliert. Ein zum Politiker mutierter Genetiker erschafft eine Gesellschaft, deren Hauptbestandteil geklonte Menschen sind. Sein Hightech-Volk wird von ihm kontrolliert und gesteuert. Da aber diese Klone weder ein eigenes, freies Denken besitzen, noch irgendeiner intellektuellen Regung fähig sind, muss der Genetiker für Industrie und Forschung normal geborene und ausgebildete Menschen beschäftigen. Henri Lasar, ein fähiger Wissenschaftler, der im Haus der Klone wohnt, findet plötzlich heraus, dass er ein Leben vor der Fremdbestimmung durch das „Amt für Lebenshaltung und Orientierung“ hatte. Im Institut für angewandte Quantenmechanik, in dem er arbeitet, entsteht langsam, aber unaufhaltsam die Opposition gegen das unmenschliche Regime.

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REZENSION:

Nach dem ich in der Zeitschrift „Geo“ 6/2010 einen Artikel zum Thema Gehirndoping gelesen hatte und noch mit dem Nachdenken darüber beschäftigt war, fiel mir zufällig das Buch von Peter Reuther „Das Experiment“ in die Hände.
Die Lektüre führt die beklemmende Thematik der Gehirnmanipulation in einer Romanhandlung weiter. Eine ganze Gesellschaft am Ende des 21. Jahrhunderts, überwiegend aus geklonten Menschen bestehend, wird mit einem im Gehirn implantierten Chip versehen und somit in ihrem Denken und Handeln durch die Diktatur des großen Genetikers kontrolliert und manipuliert.
Da wissenschaftliches Arbeiten ein gewisses Maß an Kreativität voraus setzt, werden dafür die natürlich geborenen Menschen benötigt. Sie werden ebenfalls durch einen implantierten Chip gesteuert. Einen von ihnen lernen wir näher kennen: den versklaven Wissenschaftler H. Er arbeitet in einem Institut für Quantenmechanik im Gebiet der Teleportation von Lebewesen. Durch seine Kreativität steigt er in der Hierarchie auf. Gleichzeitig verlangt seine kreative Arbeit die Vernachlässigung der amtlichen Kontrolle. Das gibt H. die Chance, sich zu einem Menschen mit freiem Denken, Fühlen und Lieben zu entwickeln. Dem Autor gibt es die Möglichkeit, die Wiedergeburt des Menschen H. zu Henri Lasar zu betreiben, der berufen ist, mit seinem Lebensdrang das schlimme Regime des Genetikers zu stürzen.
Das Alles liest sich spannend, ist aufregend erzählt und bringt den Leser mit den Ereignissen des Buches zu mancherlei Nachdenken über die Erscheinungen unserer Gegenwart. Bei den Fragen des Romanhelden nach den Ursachen, die zur Genetikerdiktatur führten, erhält er aus einer historischen Retrospektive die Antwort, dass die Parteiendemokratie Ende des 21. Jahrhunderts keine Antworten auf die Erfordernisse der Gesellschaft mehr fand und in eine tödliche Krise stürzte. Hier mag manch Einer betroffen sein, zumal der Ausweg, den das Nachbarland beschritt auch Fragen aufwirft.
Auch wenn die im Roman enthaltene Schilderung des Milieus der Wissenschaftler und ihrer fachlichen Arbeit, sowie auch des Projektes der Teleportation vom Stand des Physikers nicht in allen Aspekten richtig sind, tut das aber dem Grundanliegen dieses lesenswerten Buches keinen Abbruch.
Der Roman ist sowohl spannend als auch anregend und ich kann ihn mit bestem Gewissen empfehlen.

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